Kraftakte im Rollstuhl Langenau. Wie barrierefrei ist Langenau? Die Selbsthilfe-Initiative "Auf Augenhöhe" war mit Rollstuhl und Videokamera unterwegs. Mit Hilfe der Stadtverwaltung sollen Stolperfallen und Barrieren beseitigt werden.
Teilhabe ist ein Menschenrecht: Das ist kurz gesagt der Inhalt der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. Sie ist seit März 2009 der rechtliche Rahmen für die Behindertenpolitik in Deutschland. Deren Aufgabe: Die Gesellschaft den Bedürfnissen Behinderter anzupassen - und nicht umgekehrt.
Dieses Ziel verfolgt auch die Selbsthilfe-Initiative "Auf Augenhöhe". Im vergangenen Sommer gegründet, lautet die Forderung der Gruppe: "Barrierefreiheit für alle". Wie es damit in Langenau aussieht, haben Thomas Geltinger, Hans Lampe und ihr Team mit der Videokamera dokumentiert. Zum zehnjährigen Bestehen der behinderten-integrativen Freizeitgruppe "Mittendrin" ist der 13-minütige Film am vergangenen Sonntag erstmals öffentlich gezeigt worden.
Anschließend stellte Hans Geltinger, der wegen einer Erkrankung seit 16 Jahren im Rollstuhl sitzt, fest: "Einerseits ist Langenau eine tolle Stadt für Menschen im Rollstuhl." Zahlreiche asphaltierte Wirtschaftswege und die ebene Topographie ermöglichten ausgedehnte Ausflüge. Außerdem seien die Langenauer gegenüber Rollstuhlfahrern hilfsbereit und aufmerksam. Andererseits sieht Geltinger auch Handlungsbedarf: "Vor allem in der Stadtmitte sind barrierefreie Ecken rar." Hohe Randsteine, zur Straße hin abfallende Gehwege, große Kopfsteinpflasterflächen sowie Schlaglöcher in Wegen und Straßen stellten für Geh- und Sehbehinderte schier unüberwindbare Hindernisse dar.
Als Beispiel nennt Thomas Geltinger die "Packstation" der Post in der Freistegstraße. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche geöffnet, ist der mehr ......