Das Gefühl vom Fliegen REUTLINGEN. Rund 150 Personen könnten nach Einschätzung der Betreuer von der Behindertensportabteilung der TSG Reutlingen ein elektrisches Trampolin pro Woche nutzen.
Viele der rund fünf Dutzend Gruppen in der Abteilung würden somit einen äußerst effektiven Nutzen aus diesem therapeutischen Gerät ziehen. Worin dieser Nutzen liegt?
Selbst schwer mehrfach behinderte Rollstuhlfahrer können - unterstützt von Helfern - das Gefühl des Fliegens erleben und dabei gleichzeitig Ängste abbauen. »Mit dem Trampolin kann das Selbstbewusstsein der behinderten Menschen gefördert werden - und das ist gut und wichtig«, sagt Klaus Panne, Vorsitzender des »Fördervereins für den Sport mit behinderten Menschen im Verein«.
Seit 20 Jahren unterstützt der Förderverein die Behindertensportabteilung der TSG. Und seit 20 Jahren ist Panne, der selbst eine behinderte Tochter hat, der Vorsitzende.
Selbstvertrauen stärken
»Was für Nichtbehinderte selbstverständlich ist, kann in seiner Bedeutung für Behinderte kaum hoch genug eingeschätzt werden«, sagt Klaus Panne. Damit spricht er das einmalige Gefühl der Schwerelosigkeit an, das wirklich jeder auf einem Trampolin erleben kann. »Durch schnell erlernbare Sprungvarianten wird das Selbstvertrauen in die eigene Bewegungsfähigkeit gestärkt.«
Und sogar bei Kindern mit Koordinationsstörungen, die vermutlich durch eine Hirnfunktionsstörung bedingt sind, sei das Trampolin ein gutes Diagnose-Instrument. »Beim Springen sind koordinative Auffälligkeiten sehr gut zu beobachten«, sagt Panne. Insgesamt sei das Springen auf einem Trampolin für behinderte Menschen vergleichbar mit der Erstürmung eines Gipfels von Nichtbehinderten und dem äußerst befriedigenden Gefühl, die Tortur des Aufstiegs geschafft zu haben.