Barrierefreiheit ist Vorschrift
14.11.2011 - NIEDER-OLM

Von Klaus Mümpfer

BEHINDERTE Nieder-Olm legt als erste Verbandsgemeinde im Land Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Konvention vor

Rampen für Rollstuhlfahrer zur Sauna im Freibad, abgeflachte Bürgersteige an Kreuzungen und Kreiseln, behindertengerechte Toiletten und Ausstellungen behinderter Künstler: Die Palette der Hilfen für Menschen mit Einschränkungen ist groß. Nieder-Olm legt jetzt als erste Verbandsgemeinde im Land und in Zusammenarbeit mit dem 2010 installierten Behindertenbeirat einen Aktionsplan zur Umsetzung der „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ vor. Damit werden auf kommunaler Ebene Maßnahmen aufgelistet, die im größeren Rahmen den Aktionsplan des Landes aus dem Jahr 2009 vorstellt.

Positiv bewertete die Vorsitzende des Behindertenbeirates, Anna-Gracia Schade, dass der Aktionsplan den Sozialausschuss der Verbandsgemeinde einstimmig passierte. Bürgermeister Ralph Spiegler ist überzeugt, dass auch der Verbandsgemeinderat im Dezember das 50-seitige Werk verabschieden wird.

Die Verwaltung habe gemeinsam mit dem Beirat eine Bestandsaufnahme vorgenommen, die Ziele definiert und die notwendigen Maßnahmen beraten, erläuterte Spiegler. Er verwies darauf, dass beispielsweise die Einhaltung der Barrierefreiheit bei Neubauten Vorschrift ist. „Ich habe überrascht festgestellt, dass Vieles bereits realisiert worden ist“, sagt Schade. „Dennoch ist noch Einiges zu tun“, ergänzt der Bürgermeister. Der Aktionsplan wurde auf Initiative von Gracia Schade und der Leiterin der Abteilung Bürgerdienste, Annette Hambach-Spiegler, vorangetrieben.

„Der Aktionsplan ist vielseitig und nicht nur auf mobilitätseingeschränkte Menschen ausgerichtet“, betont Schade, die selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist. Erfreut zeigt sie sich, dass sogar die Kenntnis von Gebärdensprache bei Verwaltungsangestellten berücksichtigt wurde. Zwar ist diese noch nicht vorhanden, doch würden demnächst Mitarbeiter in Kurse geschickt, erklärt Hambach-Spiegler. Lobend erwähnt die Vorsitzende des Behindertenbeirates bei der Bewertung des Aktionsplanes, es würden Maßnahmen auch dann aufgelistet, wenn sie finanzintensiv seien.

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