Gewalt in der Pflege – Sozialsenatorin zeigt sich erschüttert über Video-Bilder
Zitat (BPP) Erschüttert reagierte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, auf Video-Aufnahmen, die ein Angehöriger heimlich in einem Bremer Altenpflegeheim aufgenommen hat: „Die Bilder dokumentieren einen extrem rohen und würdelosen Umgang mit einem pflegebedürftigen Menschen“, sagte sie. „Eine solche Behandlung Schutzbedürftiger ist durch nichts zu rechtfertigen.“ Die Pflege sei einer der Lebensbereiche, in denen die Menschen am stärksten ausgeliefert seien. „Entsprechend hoch müssen die Standards in der pflegerischen Arbeit sowie die Sensibilität im Umgang mit den Pflegebedürftigen und ihren Gefühlen sein.“
Die Senatorin hatte sich unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus dem Herbsturlaub den Vorfall von Vertretern der Wohn- und Betreuungsaufsicht („Heimaufsicht“) schildern lassen und sie gebeten, die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Arbeit in der Deputation am heutigen Donnerstag (8. November 2012) darzustellen. „Gewalt in der Pflege wird nie vollständig zu verhindern sein“, sagte Anja Stahmann. Menschen in der ambulanten und stationären Pflege arbeiteten teils unter sehr belastenden Bedingungen in einem schwierigen und herausfordernden Beruf. Dabei seien zwischenmenschliche Spannungen – auch im Verhältnis zu den pflegebedürftigen Menschen – eine unvermeidbare Begleiterscheinung. „Worauf es ankommt, ist ein professioneller Umgang mit solchen Konflikten, mit Wut, Aggression und Hilflosigkeit, die auf beiden Seiten auftreten können“, sagte Anja Stahmann weiter. Wichtig sei auch eine Arbeitsatmosphäre, in der es zulässig ist, offen über solche Probleme zu reden und gemeinsam nach Abhilfe zu suchen.
Die Senatorin warnte gleichzeitig davor, diesen Fall zu verallgemeinern: „Wir alle wissen, dass in den Pflegeberufen mit viel Hingabe und großer