Zitat Berlin (dpa/tmn) - Diabetiker haben häufig Probleme mit ihren Füßen. Wunden heilen schlechter, selbst Fußpilz wird schnell zum Problem. Ralf Lobmann von der Deutschen Diabetes Gesellschaft erklärt, worauf Diabetiker achten sollten.
Tausende Diabetiker verlieren jährlich einen Fuß durch ihre Krankheit - dabei ließen sich solche Amputationen mit der richtigen Pflege oft vermeiden. «Ich darf meine Nägel zum Beispiel niemals selbst mit scharfen Gegenständen schneiden», sagt Ralf Lobmann von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Schere und Knipser sind für die Fußnägel also tabu - stattdessen verwenden Diabetiker besser nur Bimssteine und Feilen. So sinkt das Risiko, sich selbst zu verletzen. Da Fußwunden bei Diabetikern schlecht heilen, können sie schlimmstenfalls eine Amputation zur Folge haben.
Jährlich werden der DDG zufolge 40 000 Fußamputationen bei Diabetikern vorgenommen. Davon wären 80 Prozent laut den Experten vermeidbar, wenn Fußwunden schneller und besser behandelt würden. «Das Problem wird zu häufig bagatellisiert», warnt Lobmann.
Diabetiker bekommen nicht nur leichter Fußwunden als andere - die Wunden heilen auch schlechter. Für die sensiblen Füße sind vor allem zwei Erkrankungen verantwortlich: eine Nervenschädigung (Neuropathie) oder die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit. Das bedeutet, dass der Blutfluss in den Beinen und Füßen gestört ist. Beide Krankheiten sind bei Diabetikern häufiger verbreitet und können das diabetische Fußsyndrom auslösen. Der Fuß entzündet sich und heilt nicht mehr von alleine. Notfalls muss er dann amputiert werden.
Um dem vorzubeugen, ist Fußhygiene für Diabetiker besonders wichtig. So sollten die Zehenzwischenräume nach dem Duschen immer gut abgetrocknet werden, rät Lobmann.