Inklusive Sexualität Nina de Vries über ihren Beruf, Bedürfnisse von behinderten Menschen und Kennenlernpartys für Heimbewohner
Nina de Vries ist ein wenig misstrauisch vor dem Gespräch. Wird sie sich verständlich machen können? Die richtigen Worte finden für ein Thema, über das viel zu wenig gesprochen wird, obwohl es, findet sie, doch ganz normal ist: Sexualität und Menschen mit Behinderungen.
Die Holländerin de Vries, Anfang Fünfzig, sitzt in einem Café auf der Terrasse und blinzelt in die Sonne. „Sehen Sie, dort am Nachbartisch saß bis eben eine Gruppe Menschen mit kognitiven Behinderungen. Dass das keinen stört, gehört auch zur Inklusion“, sagt de Vries, die seit 1998 in Potsdam lebt. Inklusion bedeute aber auch anzuerkennen, dass alle Menschen sexuelle Wesen sind. Nina de Vries hat diese Erkenntnis für sich ganz praktisch umgesetzt und damit ihren Beruf gefunden. Sie ist im Land Brandenburg vermutlich die erste und einzige Sexualassistentin. Sie hilft Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen, ihre Sexualität zu entdecken mehr ......