Der deutsche Arzt, der die Paralympics erfand 27.08.2012, 09:54 Uhr Christiane Link Die Idee, behinderte Sportler gegeneinander antreten zu lassen, hatte der deutsche Arzt Guttmann in England. Er arbeitete auch in Hamburg. London . Der Neurologe Ludwig Guttmann (1899-1980) erfand im Krankenhaus im englischen Stoke Mandeville die ersten Sportwettkämpfe für Rollstuhlfahrer. Genau an dem Tag, als in London 1948 die Olympischen Spiele eröffnet wurden, veranstaltete der Mediziner in seinem Krankenhaus einen Wettkampf für Rollstuhlfahrer im Bogenschießen. Guttmann war während des Krieges aus Deutschland nach England geflohen. Zuvor hatten ihm die Nationalsozialisten wegen seines jüdischen Glaubens untersagt, weiter in einem Krankenhaus in Hamburg zu arbeiten. Er wurde Leiter eines jüdischen Krankenhauses in Breslau, wo er in der Pogromnacht von 1938 60 Juden das Leben rettete. Er nahm sie als Patienten auf und erdachte für sie Krankheiten, als die Nationalsozialisten sie zum Abtransport in ein Konzentrationslager abholen wollten.
Wenig später nahm er eine Stelle in England an. 1944 wurde er Leiter einer neuen Abteilung für Rückenmarksverletzte im Stoke-Mandeville-Krankenhaus. „Die Patienten kamen nicht auf Bahren an, sondern in Särgen“, erinnert sich die Tochter Guttmanns, Eva Loeffler, in einem BBC-Interview. Man sei damals davon ausgegangen, dass die meisten Querschnittgelähmten sowieso innerhalb weniger Wochen sterben würden, und legte sie bereits in Särge. mehr ......