Der Deutsche Schützen-Bund (DSB) hat eine Richtung weisende Entscheidung im Umgang mit Behinderten im gesamten deutschen Sport getroffen. Ab sofort erhalten Athleten mit Handicap eine volle Startberechtigung, wenn sie als Angehörige der sogenannten Schadensklasse SH1 ihren Sport nur im Sitzen ausüben können.
"Zum ersten Mal starten nun Schützen mit und ohne Behinderungen in hochklassigen Wettbewerben auf Augenhöhe miteinander, das ist eine absolute Premiere im deutschen Sport", sagte DSB-Präsident Josef Ambacher. Die Regelung existiert bereits im Bogensport auf internationaler Ebene.
Das DSB-Gremium hatte seinen Beschluss von einem Gutachten abhängig gemacht, mit dem die sportliche Vergleichbarkeit von Schützen mit Handicaps und und Nicht-Behinderten wurde. Professor Gerd-Peter Brüggemann vom Institut für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule in Köln stellte fest, dass Schützen der Schadensklasse SH1 gegenüber den Stehend-Schützen keinen mechanischen Vorteil in den Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole haben. Damit können Schützen mit Behinderungen bis hin zur Bundesliga Luftgewehr und Luftpistole gleichberechtigt um Punkte kämpfen.