Ihren Unmut brachten die Teilnehmer besonders darüber zum Ausdruck, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel, die selbstverständlich zu der Veranstaltung eingeladen war, nur schriftlich durch einen Mitarbeiter entschuldigen ließ. Als Hauptkritikpunkte bezeichneten die Redner der Abschlusskundgebung die mangelhafte Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, der kürzlich vorgelegte Entwurf des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung zur Umsetzung der Konvention und die seit vielen Jahren angekündigten, doch noch immer nicht umgesetzten Verbesserungen der Situation von Menschen mit Behinderungen. Die Inklusion dieser gesellschaftlichen Gruppe sei bei weitem noch nicht zufriedenstellend, lautete der gemeinsame Tenor. Behinderte seien oftmals nur ein „Kostenfaktor“, erklärte Andreas Vega von der Initiative Selbstbestimmt Leben in seiner Ansprache.
Maik Nothnagel ergriff stellvertretend für den BSK das Wort und kritisierte, dass der Nationale Aktionsplan in seiner zehnjährigen Laufzeit bisher „nicht viel mehr als eine Absichtserklärung“ sei. Die Behindertenpolitik müsse endlich weg von den „Almosen für Bedürftige“ hin zu einer gleichberechtigten Behandlung auf Augenhöhe. Die Signale der Betroffenen müssten „endlich bei der Bundesregierung Gehör finden.“