Alles wahr oder was? Auf einem neuen Portal im Internet können sich Verbraucher demnächst beschweren, wenn sie sich von Lebensmittelherstellern getäuscht fühlen. Die Industrie läuft Sturm dagegen.
Bananenschokolade ohne Banane, Zuckersirup statt Honig, Kräuterbutter mit Margarine. So etwas ist – wenn überhaupt – nur dem Kleingedruckten auf der Packung zu entnehmen. Vollmundige Werbeversprechungen suggerierten Qualität oder Nähe zur Natur, monieren Verbraucherschützer. Oftmals sei es damit aber nicht weit her. Die Mogler und Trickser sollen schon bald ausgebremst werden: mit einem neuen Internetportal. Es trägt den Namen »Klarheit und Wahrheit«.
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Schon diese zwei Wörter reichen aus, um die Nahrungsmittelindustrie aufzuregen. Der Name suggeriere, dass in dieser Branche hauptsächlich Gauner unterwegs seien. Das ist nicht das einzige Argument, mit dem sich Vertreter der Branche gegen die Initiative wehren. Was sie vor allem stört, ist, dass Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner das Portal finanziell unterstützt.
Nächsten Monat soll es laut Janina Löbel trotzdem losgehen. Sie koordiniert das Projekt beim Bundesverband der Verbraucherzentralen. Betrieben wird das Portal vom Verbraucherverband Hessen.